Aus Bewegungen und Parteien

gerd deumlich30.04.2013: Gerd Deumlich, Gründungsmitglied der DKP und erster Chefredakteur der UZ, der Zeitung der DKP, ist am 23. April 2013 plötzlich und unerwartet gestorben. Gerd war zuletzt Verantwortlicher Redakteur der Marxistischen Blätter. Verlag und Redaktion veröffentlichten folgenden Nachruf.

Gerd Deumlich ist tot. Auf der Heimfahrt nach einer Veranstaltung blieb sein Herz einfach stehen. Plötzlich und trotz seines Alters unerwartet. Auf seinem Schreibtisch in der Hoffnungstraße stapeln sich – für Außenstehende unsortiert wirkend – Dutzende Bücher und Zeitschriften. Daneben haufenweise aktuelle Zeitungsausschnitte, Manuskripte, Briefwechsel – Zusammengehörendes in halbierte DIN-A4-Umschläge sortiert. Typisch für ihn. Gerd musste nie lange suchen, wenn er etwas suchte. Wir haben vergeblich gesucht: nach einem Lebenslauf, als Gehhilfe für einen angemessenen Nachruf. Auch das typisch für ihn. Gerd Deumlich hat über vieles und für viele geschrieben, nur nichts über sich. So muss jede Würdigung fragmentarisch subjektiv bleiben.

Neben seinem PC-Bildschirm rechts ein Umschlag mit Korrespondenz, Adressen und der soeben fertig gestellten Zeitung des Rentnerclubs im ver.di-Bezirk Ruhr. Redakteur: Gerd Deumlich. Links daneben: die jüngste Ausgabe der DKP-Betriebszeitung für die Widia-Belegschaft in Essen. Redakteur: Gerd Deumlich. Nicht nur die Marxistischen Blätter haben ihren verantwortlichen Redakteur verloren. Als Kommentator wird er auch in der UZ fehlen, als Redner bei vielen Demonstrationen, als Referent bei Veranstaltungen der Antifa-Jugend oder der SDAJ, als Mitorganisator der Kulturforen der DKP und der 'Kunst-und Literaturhalle' bei UZ-Pressefesten, als besonnener väterlicher Ratgeber, freundlicher Genosse, respektierter wie respektvoller Diskussionspartner in vielen Debatten und als geachteter Kommunist im Bundesausschuss der VVN-BdA.

Am 26. Juni 1929 in Brieg/Schlesien geboren, lernte Gerd den Beruf des Landvermessers, was mit seinem späteren Beruf des kommunistischen Journalisten ja in gewissem Sinne artverwandt ist. Als Sohn eines 'Moorsoldaten' – sein Vater war KZ-Häftling im Emsland und in Dachau – wurde Gerd im Frühjahr 1946 Mitglied der KPD und der FDJ. Im November 1954 – die FDJ war im Westen schon lange verboten – wurden er und seine junge Frau Grit in Dortmund verhaftet. Als Chefredakteur der damals illegalen FDJ-Zeitschrift 'Junges Deutschland' wurde Gerd, der sich wie viele seiner Generation für ein einiges, nazifreies, entmilitarisiertes und demokratisches Deutschland einsetzte, zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und bis heute nicht rehabiliert.

Nach mehrjährigem Exil und politischem Wirken in der DDR und von der DDR aus, kam Gerd mit Grit und beiden Söhne im März 1969 zurück in die BRD nach Essen, wo er in der Hoffnungstraße erster Chefredakteur der UZ wurde. Später war er im Präsidium des DKP-Parteivorstandes über lange Jahre für die Kulturarbeit verantwortlich. Was für ein lapidarer Satz. Allein dieser Teil seines politischen Lebens und Wirkens ist einen eigenen Nachruf wert.

"Gerd, kannst du mal bitte eben ... ?" – die Zeit für diese Frage ist vorbei. Was er zu Lebzeiten selten – eigentlich nie – geantwortet hat, gilt nun ewig: NEIN! Wir Hinterbliebenen und Nachgeborenen müssen nun ohne ihn, seine Erfahrungen, Ideen, Ratschläge und vielfältigen Kontakte deutlich mehr leisten und auch zeigen, was wir wirklich von ihm gelernt haben.

Neue Impulse Verlag

Redaktion und Herausgeberkreis der Marxistischen Blätter

Die Trauerfeier für Gerd Deumlich findet am 10. Mai 2013 ab 12.30 Uhr in der Trauerhalle des Essener Süd-West-Friedhofes, Fulerumer Straße statt.

Statt Blumen und Kränzen bitten wir im Sinne von Gerd Deumlich um Spenden für die Marxistischen Blätter auf das Konto des Parteivorstandes der DKP, Konto 400 248 7502, GLS Bank (BLZ) 430 609 67, Stichwort Gerd Deumlich.

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
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UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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