Analysen

rio20_2012_MREBRASIL17.07.2012: Vom 20. bis 22. Juni 2012 fand in Rio de Janeiro, Brasilien, wieder eine der größten UN-Konferenzen zum Thema Nachhaltigkeit und Entwicklung statt. Über 100 Staats- und Regierungschefs und mehrere Zehntausende Teilnehmer waren dort versammelt. Der Umweltgipfel Rio + 20 stellt sich bewusst in die Tradition des sogenannten „Erdgipfels“, der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio 1992. Sie war seit der Konferenz über die Umwelt des Menschen in Stockholm im Jahr 1972 die erste größere internationale Konferenz, die Fragen der Umwelt und Entwicklung der Menschheit in einem globalen Rahmen diskutierte und auch neue Maßstäbe in der Beteiligung von zivilgesellschaftlichen Organisationen setzte. In Rio 1992 wurde tatsächlich ein gewisses "Neues Denken" angestoßen.

Helmut Selinger hat für das isw den offiziellen Gipfel und den parallel stattfindenden Gipfel der Völker analysiert. Als Ergebnis von Rio + 20 wurde eine fast 50-seitige Abschlusserklärung verabschiedet, in der viele allgemeine und z.T. auch gute Erklärungen aus den zahlreichen früheren Umweltgipfeln wiederholt, zusammengefasst und bekräftigt wurden. Es fehlten aber substantielle, vorwärtsweisende und vor allem konkrete Zusagen und Vereinbarungen, um die Umwelt- und Entwicklungsprobleme in den Griff zu bekommen. So spricht Greenpeace von einem Scheitern des Gipfels. Vor dem Hintergrund des Drucks, der ausgeübt wurde, um hinter die Ergebnisse von 1992 zurückzugehen, war zumindest die Bekräftigung von Rio 1992 ein positives Resultat.

In seinem Artikel werden die 12 Thesen aufgelistet, die Greenpeace als Forderungen an den Gipfel formuliert hat. Eine Diskussion darüber wäre auf dem Umweltgipfel in Rio notwendig und angebracht gewesen, um der desaströsen Bilanz in den Bereichen Klimaschutz, Entwaldung, Biodiversität, Meeresschutz und Wüstenbildung, Unterentwicklung, Hunger und Armut zu begegnen. In Rio hat man jedoch vollkommen auf jede Konkretisierung und Verschärfung von Maßnahmen verzichtet. Das Thema „Green economy“ ist in diesem Zusammenhang nur eine wohlfeile Ablenkung, indem man so tut, als ginge es um eine neue Art der Wirtschaft. In Wirklichkeit geht es jedoch um keinerlei strukturelle Änderungen des kapitalistischen Systems, sondern lediglich um neue Geschäftsfelder, zusätzlich zu den bisherigen, in denen neuer Profit und Wachstum generiert werden kann, ohne jedoch relevante Grenzen und Veränderungen vorzunehmen. Viele soziale Bewegungen lehnen daher die „Green Economy“ ab. Aus ihrer Sicht ist es nicht mehr als die Fortsetzung des kapitalistischen Wirtschaftsmodells mit grünem Anstrich.

Helmut Selinger zieht in seinem Beitrag folgendes Fazit:
„So unbefriedigend und ernüchternd das Ergebnis des Gipfels auch ausfällt, es wäre falsch, das Problem hauptsächlich an der Form derartiger UN-Konferenzen festzumachen. Solche globalen UN-Anstrengungen, auch auf derartigen großen Konferenzen, sind prinzipiell gegen diejenigen zu verteidigen, die lieber die ganze Thematik unter den Tisch kehren und das ganze UN-System in Frage stellen möchten. Nicht die Tatsache, dass annähernd 200 Staaten z.T. auch vielstimmig über reale globale Probleme sprechen und verhandeln, ist das Problem, sondern dass die reichsten Staaten der Welt ihre spezifische Verantwortung und Schuld (bzw. Schulden) systematisch nicht anerkennen wollen und ihnen genehme Nebenschauplätze wie eine Diskussion um Green Economy oder institutionelle Fragen der UN eröffnen oder sogar den ganzen Prozess mit Nichtbeachtung und Nichtanwesenheit strafen. In unseren reichen Ländern ist es notwendig, dass grün-alternative und linke Parteien, Umwelt-, globalisierungskritische und Gewerkschafts-Bewegung sich zunächst diese durchaus unangenehmen Tatsachen selbst vergegenwärtigen und dann vernünftige Forderungen und Vorschläge innen- und außenpolitisch entwickeln.“

Der gesamte Beitrag ist auf der Web-Site des isw zu lesen.

Foto: MREBRASIL

Wir sprechen über Palästina

Gazakrieg Grafik Totoe 2024 04 07

mit Rihm Miriam Hamdan von "Palästina spricht"

Wir unterhalten uns über den israelischen Vernichtungskrieg, die Rolle Deutschlands (am 8. und 9. April findet beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung über die Klage Nicaraguas gegen Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord statt), die Situation in Gaza und dem Westjordanland und den "Tag danach".

Onlineveranstaltung der marxistischen linken
Donnerstag, 18. April, 19 Uhr

https://us02web.zoom.us/j/82064720080
Meeting-ID: 820 6472 0080


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Logo Ratschlag marxistische Politik

Ratschlag marxistische Politik:

Gewerkschaften zwischen Integration und Klassenkampf

Samstag, 20. April 2024, 11:00 Uhr bis 16:30 Uhr
in Frankfurt am Main

Es referieren:
Nicole Mayer-Ahuja, Professorin für Soziologie, Uni Göttingen
Frank Deppe, emer. Professor für Politikwissenschaft, Marburg

Zu diesem Ratschlag laden ein:
Bettina Jürgensen, Frank Deppe, Heinz Bierbaum, Heinz Stehr, Ingar Solty

Anmeldung aufgrund begrenzter Raumkapazität bis spätestens 13.04.24 erforderlich unter:
marxlink-muc@t-online.de


 

Farkha2023 21 Buehnentranspi

Farkha-Festival 2024 abgesagt.
Wegen Völkermord in Gaza und Staatsterror und Siedlergewalt im Westjordanland.
hier geht es weiter zum Text


 

 

UNRWA Gazakrieg Essenausgabe

UNRWA Nothilfeaufruf für Gaza
Vereint in Menschlichkeit, vereint in Aktion

Mehr als 2 Millionen Menschen, darunter 1,7 Millionen Palästina-Flüchtlinge, zahlen den verheerenden Preis für die Eskalation im Gazastreifen.
Zivilisten sterben, während die Welt zusieht. Die Luftangriffe gehen weiter. Familien werden massenweise vertrieben. Lebensrettende Hilfsgüter gehen zur Neige. Der Zugang für humanitäre Hilfe wird nach wie vor verweigert.
Unter diesen Umständen sind Hunderttausende von Vertriebenen in UNRWA-Schulen untergebracht. Tausende unserer humanitären Helfer sind vor Ort, um Hilfe zu leisten, aber Nahrungsmittel, Wasser und andere lebenswichtige Güter werden bald aufgebraucht sein.
Das UNRWA fordert den sofortigen Zugang zu humanitärer Hilfe und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern für bedürftige Palästina-Flüchtlinge.
Dies ist ein Moment, der zum Handeln auffordert. Lassen Sie uns gemeinsam für die Menschlichkeit eintreten und denjenigen, die es am meisten brauchen, die dringend benötigte Hilfe bringen.

Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge

Spenden: https://donate.unrwa.org/gaza/~my-donation


 

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